Luxor
Eine einwöchige Kreuzfahrt auf dem Nil - lange stand sie bei uns auf der Bucketlist. Für Herbst 2020 war sie schon mal gebucht, dann kam Corona und alles wurde storniert. Umso mehr freuten wir uns nun hierauf. Gebucht hatten wir die Rundreise von Luxor bis Assuan und zurück mit Sonnenklar, ein 5 Sterne Schiff mit "all inklusive" und deutscher Reiseleitung. Nicht gerade das, was wir normalerweise bevorzugen, aber die Nil-Kreuzfahrten gibt es nunmal nur im Paket. Und tatsächlich war es eine sehr schöne Reise.
Malerische Kulisse auf dem Nil
Etwa 50 Zimmer für je 2 Personen befinden sich in der Regel auf diesen Schiffen. Ein großer Speisesaal, großzügige Barbereiche, einladendes Sonnendeck mit Pool, alles ist an Bord. Wir hatten uns für einen geringen Aufpreis für eine Außenkabine mit Balkon entschieden. Selbst im Januar genossen wir nachts bei offener Balkontür eine angenehme Brise. An dieser Stelle sei allerdings erwähnt, dass die Kreuzfahrtschiffe nachts mit bis zu 5 Schiffen an der langen Seite hintereinander stehen und die Stromaggregate laufen lassen, so dass es - insbesondere bei den hinteren Zimmern - zu Abgasgerüchen kommen kann. Uns ist das zum Glück nur einmal in der letzten Nacht widerfahren.
MS Royal La Terrasse
Normalerweise ist in dem Paket auch die Anfahrt zum Schiff organisiert. Da wir aber aus Kairo selber mit dem Flugzeug angereist waren, haben wir uns einfach ein Taxi für die überschaubare Strecke genommen. Es gibt verschiedene Docks, an denen die Schiffe anlegen; unser Dock "Doc Vikings" lag etwas außerhalb der Stadt. Für die knapp 20-minütige Fahrt hatten wir einen Preis in Höhe von 200 LE (etwa 6,- €) mit dem Taxifahrer ausgehandelt. Die übrigen Kreuzfahrtgäste kamen nach einer 4-stündigen Busfahrt in den sehr frühen Morgenstunden nach nur einer halben Nacht im Hotel aus Hurghada erschöpft an. Auch die Rückfahrt erfolgte für diese Gäste wieder zurück nach Hurghada, während wir entspannt mittags unseren Direktflug ab Luxor nach Düsseldorf nahmen.
Feluke mit Fischer am Nilufer
Die einwöchige Kreuzfahrt ist komplett durchorganisiert, wobei meist ganz entspannt nur eine Besichtigung pro Tag ansteht. Die Durchführung der Besichtigung erfolgt durch studierte einheimische Historiker mit außergewöhnlich guten Deutschkenntnissen.
wunderschöne Uferkulisse am Nil
Das Programm ähnelt bei allen Anbietern sehr stark und sieht in etwa wie folgt aus: Karnak Tempel und Luxor Tempel in Theben Ost sowie Tal der Könige, Hatschepsut Tempel und Memnon-Kolosse in Theben West, der Chnum-Tempel in Esna, der Sobek-Tempel in Kom Ombo sowie der Hochstaudamm und Isis-Tempel in Assuan.
kleine Orte am Nilufer
Unseren Ankunftstag ohne Programm haben wir für eine Fahrt nach Luxor genutzt, um uns in einem örtlichen Telekomstore eine SIM-Karte zu besorgen (18 GB für 355 LE, ca. 10,- €); funktionierte einwandfrei und überall. An Bord der Schiffe werden 2 GB SIM Karten via WLAN-Router für viel Geld angeboten. Von vielen Gästen bekamen wir jedoch zu hören, dass die Verbindung hier oftmals unbefriedigend sei.
Ballonfahrt über Luxor
Unseren Aufenthalt in Luxor nutzten wir aber auch, um für den nächsten Tag Tickets für eine Ballonfahrt zu erwerben. Nachdem wir uns mehrfach durchgefragt hatten, landeten wir schließlich in einer Art Reisebüro, wo wir trotz schwieriger Kommunikation (es wurde ausschließlich arabisch gesprochen) zwei Plätze für 2000 LE / Person (etwa 60,- €) bekamen. Bezahlung erst am Flugtag selber vor Ort in bar.
Warten auf das Okay des Towers
Am darauffolgenden Tag wurden wir bereits um 4:10 Uhr bei unserem Kreuzfahrtschiff abgeholt. Einige Gäste saßen schon im Minibus, weitere wurden noch abgeholt. Die Überfahrt über den Nil via Brücke bei Dunkelheit ist nicht zulässig (warum auch immer), so dass alle Gäste inklusive unseres Reisebegleiters per Boot übergesetzt wurden. Wer wollte konnte einen heißen Tee trinken. Auf der anderen Seite warteten bereits andere Minibusse, die uns schließlich die kurze Strecke bis zum Abflugfeld chauffierten. Alles gut organisiert und durchgetaktet.
Gasbefüllung der Heißluftballons
Unzählige Ballons warten hier auf die offizielle Starterlaubnis des Flughafens, denn trotz wolkenfreiem, strahlend blauem Himmel müssen die Temperaturen und Windverhältnisse stimmen. Die Sonne ist bereits aufgegangen, als endlich das Okay kommt und dann geht alles ganz schnell. Etliche Ballons werden routiniert mit Gas befüllt und je nach Korb bis zu 20 Personen zugeordnet.
Letzte Vorbereitungen, bevor es in die Luft geht
Auch wenn es wuselig erscheint, so weiß doch Jeder, was er zu tun hat, und schneller als erwartet heben wir auch schon ab. Es ist ganz ruhig und man merkt kaum, dass man vom Boden abhebt, einfach nur herrlich.
Die Ballonfahrt dauert nur etwa 25 Minuten, aber wir genießen jede Sekunde davon.
Blick auf den Tempel der Hatschepsut
Bei perfekt blauem Himmel fliegen wir über den Tempel der Hatschepsut, den wir im Laufe des Vormittags auch noch besichtigen werden.
Blick auf die Grenze zwischen fruchtbarem Nildelta und Wüste
Viele weitere Ausgrabungen und auch die Kolosse von Memnon können wir von oben wunderbar erblicken. So eine Ballonfahrt können wir nur wärmstens empfehlen. Technisch hat alles einen einwandfreien Eindruck gemacht, unser Pilot hatte früher Linienmaschinen von Ethihad geflogen und am Boden sorgten unzählige Helfer für eine so sanfte Landung, dass man es kaum gespürt hat.
Von den Organisatoren wird man anschließend zum Schiff zurückgebracht; wir hatten aber gebeten, am Tal der Könige gleich um die Ecke abgesetzt zu werden, um wieder zu unserer Reisegruppe zu stoßen.