Das Sossusvlei ist eine durch Sanddünen umschlossene Salz-Ton-Pfanne (das Vlei), welche nur in seltenen guten Regenjahren Wasser führt. Dann bildet sich für kurze Zeit ein wenige Zentimeter bis mehrere Meter tiefer See im Vlei. Sossus bedeutet „blinder Fluss“ in der Sprache der Einheimischen. Die orangefarbenen Dünen zählen mit bis zu über 380 Meter Höhenunterschied gegenüber der Pfanne zu den höchsten der Welt.
Wir haben in der Hammerstein Lodge übernachtet. Vornehmlich, weil alle Unterkünfte im direkten Umfeld des Sossusvlei ausgebucht waren. Die Unterkunft war zwar schon etwas in die Jahre gekommen (wurde aber wohl im Jahr 2020 renoviert), aber alles war in Ordnung und sauber. Das Essen war lecker und für unseren sehr frühen Ausflug zum Sosusvlei gegen 5 Uhr mogens bekamen wir Jeder ein ordentliches Lunchpaket als Frühstücksersatz. Wirklich praktisch und sehr nett.
Von der Hammerstein Lodge ist es eine knappe Stunde Fahrzeit bis zum Eingang des Nationalparks. Eine gut ausgebaute neue Straße führt dann ganz am Ende zu einem Parkplatz. Von hier aus muss man kostenpflichtig ein Shuttle zur größten Düne nehmen. Es ist sehr ratsam diesen Shuttle zu zahlen. Der Fußmarsch ist lang und mühsam und die wenigen 4W-Drive Autos, die den extrem tief sandigen Weg auf sich nehmen, bleiben häufig stecken und müssen sich freischaufeln.
Der Aufstieg auf die reine Sanddüne ist sehr mühselig. Gefühlt geht man jeden Schritt auf dem Kamm der Düne doppelt, da man im Pulversand immer wieder wegrutscht. Aber es ist es wert! Ich schätze, wir haben gut eine Stunde gebraucht für den Aufstieg. Definitiv hatten wir zu wenig Wasser mitgenommen. Der Abstieg ist dafür umso schneller. Mann kann quasi in wenigen Minuten einfach zum Vlei runter rennen. Macht so viel Spaß! |
Die Hammerstein Lodge wirbt mit ihrem Raubkatzen-Projekt, das sich nicht wesentlich von einem Zoo unterscheidet. Das Problem ist einfach: Nimmt man verwaiste Geparden, Leoparden oder Luchse auf, besteht nur eine geringe Chance, sie wieder auswildern zu können. Dafür müssen sie vorher lange genug bei der Mutter gelernt haben - und das ist eben oft nicht der Fall, wenn ein Farmer, der um seine Ziegen besorgt ist, das Muttertier erschossen hat. So bleibt einfach keine andere Möglichkeit, als die geretteten Tiere in irgendeiner Form in eingezäunten Bereichen zu halten.
So hatten wir die Möglichkeit als Familie allein mit einem für die Tiere verantwortlichen Angestellten eine Rundtour durch die verschiedenen Gehege zu unternehmen. Der durch den Eigentümer gerettete Gepard (Cheetah) war als Kleintier dort abgegeben worden, nachdem seine Mutter durch Farmer erschossen worden war. Die ersten Jahre durfte das Tier frei auf der Lodge herumlaufen, aber mit zunehmendem Alter wurde das Risiko für die Touristen zu groß. Das Gehege des Geparden ist so groß, dass wir fast eine Stunde über das riesige Gelände gelaufen sind, bis wir "Cheetah" schließlich doch gefunden haben. |
Freilaufender Springboek und Leopard im Gehege auf der Hammerstein Lodge.