Das größte Abenteuer quer durch Afrika mit einem 3 Tonnen schweren Allrad-Safari-Camper war für uns wahrscheinlich das Camper-Leben. Camping stand bislang nicht auf unserer Liste. Pfadfinder waren wir natürlich auch nie gewesen. Aber wie schwer kann es schon sein, ein Feuer anzumachen? Haha... Das haben wir natürlich direkt in unserer ersten Nacht erleben dürfen, in der wir alle 4 im Camper übernachtet haben. Unsere kälteste Nacht im gesamten Urlaub, mit 5-10°C. Vergeblich hatten wir versucht, das Feuer ohne die Hilfe von Grillanzündern (die wir bis dato noch nicht hatten kaufen können) am Leben zu halten. Dafür hatte ich sogar eine interessante Reisezeitschrift aus dem Flugezug geopfert. Aber nun denn, man wächst mit seinen Herausforderungen.
Im Vorfeld unserer Reise hatten wir uns natürlich ausgiebig informiert über Blogs und Vlogs, an was es alles zu denken gilt.
Da man zu Beginn der Reise nicht unbedingt Zeit hat, vor Ort alle Utensilien zu kaufen, haben wir relativ viele Camping-Utensilien von zu Hause mitgebracht: 2 scharfe Küchenmesser, ein Multitool, Panzerklebeband, Kabelbinder in unterschiedlichen Größen, zusätzliche Tupperdosen, biologisch abbaubare Flüssigseife, Küchenhandtücher, Schwammtücher, Zipptüten, eine Allzweck-Schere, Stirnlampen, weitere Lampen (magnetisch am Auto zu befestigen), eine Zwille (um Affen zu vertreiben), eine Reisehängematte (reiner Luxus), Batterien, Feueranzünder, Streichhölzer, eine Camping-Wäscheleine, Müllbeutel, Gewürze, Reiseadapter und Wlan-Adapter. Unter Corona natürlich noch jede Menge Selbsttest und sowohl FFP2- wie medizinische Masken. Wir waren mehr als froh, um all die mitgebrachten und benötigten Sachen. Hätten wir besser noch Grillanzünder mitgebracht. |
Reise-Hängematte vom Globetrotter (ca. 80,- € mit Karabinerhaken)
Wichtig natürlich auch Funktionskleidung, allem voran Safarihosen mit abtrennbaren Beinen. Während der afrikanischen Trockenzeit (also deren Winter, unser Sommer) wird es tagsüber je nachdem, wo man sich befindet, zwischen 20 und 30°C warm. Da ist man froh, wenn man seine Hose zur Shorts abtrennen kann. Mit Sonnenuntergang zwischen 17 und 18 Uhr wird es dann merklich kühler. Meist reicht eine lange Hose und ein Sweatshirt. Im Prinzip läuft es immer auf Zwiebelschichten hinaus.
In den Outdoor-Geschäften wird zudem Kleidung mit Anti-Mücken-Imprägnierung angeboten. Ich hatte mir hier eine lange Leinenhose zugelegt und Marcus zwei langärmelige Hemden. Darüber hinaus haben wir uns alle mit hochwertigen Fleecejacken eingedeckt; die wärmen an kühlen Abenden am besten.
Was das Schuhwerk angeht, haben wir uns mehr Gedanken gemacht. Nachdem ich in Namibia vor Jahren mit meinen Flipflops fast auf eine äußerst giftige Schlange getreten war, stand dieses Mal festes Schuhwerk für Alle definitiv fest.
Trekkingschuh von Dekathlon | Für die Jungs, die ja noch im Wachstum sind, hatten wir mit den sanddichten Trekkingschuhen von Decathlon für 30,- € einen besonders guten Kauf gemacht, die Schuhe saßen zudem bequem und waren auch nicht zu warm. Die Schuhe werden bis Größe 46 angeboten, fallen allerdings klein aus. Ich habe die australischen Blundstone jeden Tag getragen und kann diese nur wärmsten empfehlen. |
Um auch unterwegs in fernen Ländern Wlan zu beziehen, hatten wir uns einen mobilen Wlan-Router zugelegt. Wir haben uns für den TP-Link M7350 entschieden und sind damit sehr gut gefahren. Wlan wird in einigen Unterkünften angeboten (manchmal auch gegen Zuzahlung), ist aber meist nicht sehr stabil und insbesondere abends, wenn alle Gäste gleichzeitig darauf zugreifen wollen, völlig überlastet.
In jedem neuen Land muss man sich allerdings erst für einen mobilen Anschluss registrieren, was meist nur in den Stores der jeweiligen Anbieter erfolgen kann, da auch diese hierfür ausreichendes Netz benötigen. Bei dem offiziellen Agenten von Vodacom in Mosambik (wie hier auf dem Foto), hat die Registrierung auch nach einer knappen Stunde nicht funktioniert. Hat man erst mal eine SIM-Karte mit eigener Nummer, ist das nachträgliche Aufladen sehr unkompliziert. Der Wlan-Router mit der entsprechenden SIM-Karte hat dann jedem unserer Endgeräte (Handys, Tabletts) gutes Wlan verschafft, natürlich nur, wenn in ausreichender Nähe auch ein Mobilmast vorhanden war. |
In Botswana empfehlen wir den Anbieter Orange, in Südafrika und Mosambik Vodacom (Vodafone), wobei diese jeweils als nationale Töchter unabhängig voneinander agieren. |
Eine sehr praktikable Anschaffung für gerade mal 10,- € ist eine kleine Techniktasche, in der alle Ladekabel, Sim-Karten, Adapter sowie Powerbank gut sortiert und immer griffbereit zur Hand sind. Insbesondere deshalb, weil wir täglich aus der Tasche gelebt haben, war ich froh, die Adapter und Anschlüsse immer parat zu haben. Unser Safari Camper verfügte auch über USB-Anschlüsse in der Fahrerkabine, so dass wir hauptsächlich tagsüber während der Autofahrten alle elektronischen Geräte und Kameras geladen haben. |
Neben der Spiegelreflex-Kamera und unserer GoPro wollten wir eigentlich auch unsere Drohne mitnehmen. Unseren Safari-Camper auf einem der reizvollen Standorte einfach mal von oben zu filmen war der Gedanke. Da ich aber gelesen habe, dass fast in allen afrikanischen Ländern Drohnen vorab mit viel Bürokratie angemeldet werden müssen und teilweise die Einfuhr von Drohnen in Nationalparks verboten ist (und mit Geld- sowie Haftstrafen geahndet wird), haben wir uns letztendlich schweren Herzens dazu entschlossen, die Drohne garnicht erst mit zu nehmen. Hintergrund für diese drastischen Maßnahmen ist die Angst vor Wilderern, die eben mit diesen Drohnen auf Jagd nach den begehrten Tieren (seien es Elefanten, Nashörner etc.) gehen.
Neben den unfangreichen Impfungen, die zum Teil für die afrikanischen Länder gebraucht werden (hier informiert man sich am besten immer über die Homepage des Auswärtigen Amtes), haben wir immer eine sorgfältig ausgesuchte Reiseapotheke mit an Bord. Neben den üblichen Erkältungs- und Schmerzmitteln, ist es ratsam ein Breitband-Antibiotikum dabei zu haben. Die medizinische Versorgung ist grundsätzlich gegeben, kann aber im Bedarfsfall einige Stunden Fahrzeit entfernt liegen.
Da wir in der Trockenzeit und somit nicht Malaria gefährdeten Zeit gereist sind, hatten wir eine Prophylaxe als stand-by Produkt dabei (unsere Krankenkasse hat die Kosten hierfür übernommen). Ansonsten Ibuprofen und Paracetamol, Nasen- und Ohrentropfen, etwas gegen Schwindel, Erbrechen und Übelkeit (z.B. Vomacur), Metifex, etwas gegen Verstopfung (wegen ungewohntem Essen), antibiotische Hautcreme, kortisonhaltige Creme, antiseptische Creme, etwas gegen Durchfallerkrankungen (Elotrans, Elektrolyte) sowie Verbandsmaterial und Einweghandschuhe.
Seitdem wir in Litauen so große Schwierigkeiten hatten, das Schienbein eines unserer Jungs nähen zu lassen, habe ich auch immer Klammerpflaster in der Reiseapotheke. Und weil Hygiene in afrikanischen Ländern nicht immer unserem Standard entspricht, auch Einweg-Spritzen in zwei Größen. Um alle Medikamente immer kompakt zusammen und griffbereit zu haben, lagern wir diese unterwegs in einer weichen Kühl-Fahrradtasche. Im Falle des Falles erspart man sich langes Suchen. Ich habe mir auch eine Übersicht all unserer Medikamente erstellt mit Einnahmehinweisen sowie Angaben, bei welchen Symptomen, welches Präparat zu verwenden ist.