Singapur ist ein Insel- und Stadtstaat und der flächenmäßig kleinste Staat Südostasiens (etwa so groß wie Hamburg). Singapur ist aber auch eines der reichsten Länder (und Städte) weltweit und gilt als einer der Städte mit den weltweit höchsten Lebenshaltungskosten. Zudem zählt der Stadtstaat mit mehr als 11 Mio. ausländischen Touristen pro Jahr zu den meistbesuchten Städten weltweit. Dies sicher auch dem Fakt geschuldet, dass es Dreh- und Angelkreuz für den Flugverkehr ist und somit prädestiniert für kurze Stop-Over Aufenthalte.
Singapur weiß aber auch zu beeindrucken. Zwischen Wolkenkratzern und futuristischen Bauwerken, riesigen Gärten, gigantischen Shopping-Malls und sogar einer künstlich aufgeschütteten Freizeitinsel fühlt man sich vom sonst oft chaotischen Südostasien mit einem Schlag meilenweit entfernt. Die Straßen hier sind extrem sauber, jeder spricht Englisch und dem Reisenden wird eine enorme Vielfalt an Kultur und kulinarischem Angebot geboten. Man kann sich definitiv sicher fühlen, ist Singapur doch auch das Land der vielen Gebote und Verbote.
Unser Rückflug von Sydney, Australien (2019) ging über Singapur und schon allein, um die sehr langen Flugzeiten zu unterbrechen, hatten wir einen Stop-Over von 4 Tagen eingelegt. Die Langstreckenflüge erfolgen meist in der Nacht, so dass wir früh morgens gegen 5 Uhr in Singapur ankamen. Wir haben lange nach einem passenden Hotel gesucht, dass für uns als große Familie ausreichend Platz bietet, eine gute Metro-Anbindung hat und einen early-check-in anbietet (also ab etwa 10 Uhr). Letzteres war fast das Wichtigste.
In Singapur kann man sich definitiv auf konstant warme Temperaturen um die 30°C verlassen. Als wir quasi noch zu Nachtzeiten übermüdet ankamen und noch auf die Zimmer warten mussten, haben wir es uns nicht nehmen lassen, bei 28°C Nachttemperatur am Hotelpool bequem zu machen und im Wasser zu entspannen. Das Hotel war okay, aber ist an dieser Stelle nicht unbedingt eine Empfehlung wert.
Nach einem wohltuenden Nickerchen haben wir dann natürlich diese faszinierende Stadt erkundet. Alles kann problemlos mit der U-Bahn, hier dem MRT (Mass Rapid Transit), erreicht werden. Noch ein kurzer Stopp an einer Bäckerei. In Singapur darf man übrigens nicht auf der Straße essen, außer in den markierten Bereichen wie hier vor der Bäckerei.
Unser erster Rundgang führte durch das Bankenviertel vorbei am bekannten Hotel Marina Bay Sands bis hin zum Merlion Brunnen.
Merlion ist ein aus den englischen Wörtern mermaid (Meerjungfrau) und lion (Löwe) zusammengesetztes Kunstwort für den Schutzpatron der Stadt, ein Fabelwesen aus Löwe und Fisch. Der Löwenkopf symbolisiert Stärke und Furchtlosigkeit, der Fischkörper die Verbundenheit mit dem Meer. Der Name Singapur setzt sich zusammen aus Singha (Löwe) und Pura (Stadt), bedeutet also Löwenstadt. |
Singapur zeichnet sich insbesondere durch die kulturelle (und kulinarische) Vielfalt aus. Unbedingt sehenswert ist das Viertel rund um die Arab Street, wo alles typisch arabisch ist. Die Läden wirken rein äußerlich schon wie in einer anderen Welt. Hier findet man Schneider, Stoff- und Gewürzehändler und natürlich eine große Vielfalt an kulinarischen arabischen Spezialitäten.
Einen ganzen Tag haben wir auf der künstlich geschaffenen Sentosa Island verbracht. Bei einer Wassertemperatur von 30°C stand für uns hier einfach nur Strand, Baden und Relaxen auf dem Programm.
Sentosa bedeutet Frieden oder Ruhe und bietet auf 5 km² eine riesige Auswahl an Freizeitattraktivitäten mit zahlreichen Vergnügungsparks und langer Strandpromenade. Getrübt wurde der Badespaß allerdings durch den Fakt, dass an Sentosa Island vorbei eine der wichtigsten Schiffstraßen mit vielen Tankern verläuft und hierdurch bedingt im Wasser und am Strand Teerreste zu finden sind. Keine schöne Sache, wenn man da rein tritt.
Am Palawan Beach, einem der vielen schön angelegten Strände, führt eine Hängebrücke zu einer kleinen vorgelagerten Insel, auf der sich der südlichste Punkt Kontinentalasiens befindet. Hier gibt es auch die Möglichkeit, einen Aussichtspunkt zu besteigen und einen guten Überblick über die gesamte Lagune zu erhaschen.
Ein must-do sind die gardens by the bay mit der dortigen Lichtershow. Futuristisch ragen riesige Bäume aus Beton und Stahl in den Himmel. Nachts leuchten sie in grünem, blauem und violettem Licht. Sie sind Teil eines einzigartigen visionären Projekts der Megastadt und der Botschaft "Passion to innovate - Power to change". |
Die Superbäume sind mit 25-50 m Höhe nicht nur vertikale Gärten, sondern technologische Wunderwerke, die wichtige Umweltfunktionen übernehmen. Sie sammeln Regenwasser für die Bewässerung der Parkanlagen, messen die Temperatur, absorbieren Hitze und geben sie bei Bedarf wieder ab. 11 der 18 Superbäume sind mit Solarzellen ausgestattet, die Strom für die nächste Beleuchtung erzeugen und zwei Gewächshäuser kühlen.
Toller Blick auf das beleuchtete Marina Bay Sands
Nach der Illumination der Superbäume bietet es sich an, durch das unmittelbar daneben liegende Marina Bay Sands zu schlendern. Es ist nicht nur eines der bekanntesten Hotels, sondern beinhaltet auch ein Casino, ein Konferenz- und Ausstellungszentrum, Kunst- und Wissenschaftsmuseen, zwei Theatersäle, Bars und Nachtclubs, ein Einkaufszentrum sowie zwei schwimmende Pavillions. Die drei 55-stöckigen Hoteltürme tragen auf 191 m Höhe einen 340 m langen Infinity-Pool. Der Infinity-Pool ist mittlerweile ausschließlich den Hotelgästen vorbehalten, und auch diese drängen sich dort dicht an dicht.
Am Fuße des Marina Bay Sands wird den Besuchern jeden Abend mit Spectra - a light and water show eine fantastische Licht- und Wassershow gratis präsentiert. Wir machten es uns auf dem großzügigen Holztreppendeck gemütlich und genossen das Entertainment.
Bei leckeren Burgern und Cocktails haben wir anschließend den Abend bei "Hans im Glück" ausklingen lassen. Ein ereignisreicher, langer Tag mit vielen Eindrücken, der unseren Jüngsten schon vor dem Essen hat einschlafen lassen.
Am nächsten Morgen ging es ins Chinatown, einem der größten und bekanntesten Stadtviertel. Hier findet man grandiose Food Courts, Street Food, Tempel und zahlreiche Geschäfte.
Herausragendes Street Food bietet Hawker Chan, der für sein Soya Hähnchen mit Reis und Nudeln sogar einen Michelin Stern erhalten hat und so über Nacht weltweit berühmt wurde. Das hatte es bis dato noch nie gegeben. Hawker Chan ist aber trotz allem bodenständig geblieben und verkauft auch weiterhin sein Gericht für rund 1,60 €. Leider mussten wir feststellen, dass wir mit Sonntag seinen einzigen Ruhetag erwischt hatten. Da war unser Reisetipp nicht auf dem neuesten Stand. Im Food Court war es aber auch so voll genug.
Ein kurzer Abstecher per U-Bahn zur Orchard Road, hier findet man einen der schillerndsten Einkaufskomplexe Singapurs. Das berühmte, futuristisch anmutende Einkaufszentrum umfasst acht Stockwerke mit Luxusmarken, High Street Fashion und Entertainment. Architekten wissen sich in dieser Metropole einen Namen zu machen. Hier findet man auch das Hard Rock Café. Für uns ein must-go, weil wir die kleinen Shotgläser aus aller Welt sammeln. |
Unser letztes Highlight und definitiv empfehlenswert der Besuch des Observation Deck auf der 57. Etrage des Marina Bay Sands. Hier hat man einen 360° Blick auf ganz Singapur. Der Eintritt für Erwachsene liegt bei 28 Singapur Dollar (5 Singapur $ entsprechen etwa 3,30 €).
Vor dem Hoteleingang standen haufenweise Sportwagen zum Mieten. Die Begeisterung bei den Jungs war natürlich groß.
Unser Fazit: eine tolle Stadt mit vielen Möglichkeiten, seine Zeit angenehm zu verbringen. Das war sicherlich nicht unser letzter Besuch.