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Fraser Island

Fraser Island ist wahrscheinlich das größte Spielparadies für große Jungs. Mit Allrad getriebenen Autos über die Sandpisten fegen, über felsige Straßen rauf und runter und mit den Dingos ein Wettrennen liefern. Und das immer als Wettlauf mit der Zeit, damit man gewisse Strandabschnitte noch vor der Flut passieren kann. Ein wenig Feingefühl ist hier auch gefragt, bleibt man ansonsten in dem teilweise sehr lockeren Sandboden auch schnell tief stecken. Abenteuer und Freiheit pur!

Fraser Island, früher Great Sandy Island, ist mit 1.840 m² die größte Sandinsel der Welt. In der Sprache der Aborigines heißt sie K´gari, was so viel wie "Paradies" bedeutet. Die Insel gehört seit 1992 zum UNESCO-Weltnaturerbe.

Dieses Eiland erstreckt sich über eine Länge von 123 Kilometern und 22 Kilometern an ihrer breitesten Stelle. Doch Fraser Island besteht keinesfalls nur aus Sand. Es gibt Mangrovenwälder, Flüsse und mehr als 100 Süßwasserseen. Auf der Insel gibt es den weltweit einzigen Regenwald, der auf Sand wächst. Um Alles zu erkunden, würde man eigentlich eine ganze Woche benötigen, aber wir hatten nur einen Tag.

Den 4WD hatten wir in Rainbow Beach bei Rainbow Beach 4x4 Hire gemietet. Ohne Allrad ist das Fahren auf Fraser Island nicht möglich.

Am Tag vorher muss man sich eine kleine Video-Einweisung zum Fahren auf Fraser Island anschauen, zudem bekommt man eine sehr gute, persönliche Einweisung in das Auto selber. Die Luft ist bereits aus den Reifen gelassen, damit die Räder im weichen Sand nicht durchdrehen.

Den Wagen konnten wir dann schon tags zuvor übernehmen, so dass wir morgens um 8 Uhr direkt die erste Barkasse zum Übersetzen nahmen.

Die Zeit auf der Insel ist durch die Fährzeiten sowie Flut und Ebbe stark eingeschränkt und fast ein wenig zu kurz. Gewisse relevante Strandabschnitte sind lediglich bei Ebbe zu passieren. Und für die einzelnen Strecken zu den Sehenswürdigkeiten benötigt man teilweise länger als gedacht. Während man am nassen Strand mit ezwa 60-80 km/h zügig voran kommt, sieht es landeinwärts - beispielsweise auf dem Weg zum Lake McKenzie - durch teils sehr schwierige Sandpisten ganz anders aus.

Die Autovermietung war hier sehr behilflich und gab uns einen ungefähren und recht realistischen  Zeitplan auf einer Karte vor. Aber bleibt man dann doch beim Baden etwas länger, kann es schnell knapp werden. Unsere letzte Fähre ging um 17 Uhr und für uns wurde die letzte Stunde vorher zum Wettkampf mit der Zeit.


Kaum auf der Insel angekommen, wurden wir auch schon von einem Jungrudel Dingos begleitet. So niedlich sie auch aussehen, muss man doch Vorsicht walten lassen. Überall stehen Warnschilder. Insbesondere kleinere Kinder sind ihnen schutzlos ausgeliefert.


Auf ging die Fahrt auf dem 75 Mile Beach. Der endlose Strand an der Ostküste der Insel dient als Hauptverkehrsstraße (erlaubte Höchstgeschwindigkeit 60 km/h) und wird bei Ebbe auch als Fluglandepiste genutzt. Immer wieder müssen Felsen umfahren und Flussläufe durchquert werden. Alle Verbindungsstraßen auf der Insel sind Sandpisten mit einer erlaubten Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h. Es gibt keine normalen Straßenverbindungen.

Die meisten Touristen erkunden Fraser Island deshalb mit gebuchten Bustouren im Allradfahrzeug, denn das eigenständige Fahren im 4WD ist nicht Jedermanns Sache. Für uns war das ein Riesenspaß!


Der Tag fing etwas bewölkt bei 22°C an, klarte dann aber auf und die Sonne brach durch. Unser erster Stopp war Eurong, wo wir eine kleine Frühstückspause eingelegt hatten. Weiter ging es zum Eli Creek. Der Bachlauf führt pro Stunde vier Millionen Liter Trinkwasser in den Pazifik und entspringt im Inneren der Insel. Das klare, kühle Wasser und der mäandrierende Bachlauf laden zum Baden ein. Über sechs Kilometer bahnt der Bach seinen Weg idyllisch vorbei an Palmen, Farnen und Bäumen, bis er am Ende immer flacher wird. Ein befestigter Holzweg führt zur Ausgangsposition des Badeparadieses.


Im Jahr 1935 lief an der Ostküste der Insel der Luxusliner Maheno während eines für die Jahreszeit untypischen Zyklons auf Grund. Versuche, das gestrandete Schiff zu entsorgen, scheiterten. Heute ist es ein beliebtes Fotomotiv mit Wiedererkennungswert.


Next stop - Lake McKenzie. Ein absolutes must-do, dieser Bilderbuchsee inmitten eines Regenwaldes ist ein reiner Süßwassersee, der sich im Laufe der Jahre durch die Ansammlung von Regenwasser gebildet hat und auf Grund der Mineralstoffe im Boden in allen möglichen türkisblauen Schattierungen schillert. Dazu kommt sein feiner, weißer Sandstrand und die absolute Sicherheit auf keine Quallen, Haie oder sonstige bedenkliche Gesellen (wie beim Baden im Meer) zu stoßen. Näher kann man dem Paradies nicht sein!

Lake McKenzie

Völlig fasziniert und geblendet von der Reinheit und Schönheit dieses Sees blieben wir viel länger als geplant an diesem traumhaften Ort. Mit Blick auf die Uhr mussten wir die Rückfahrt zur letzten Fähre um 17 Uhr antreten. Vom Lake McKenzie ging es erst 18 km über unwegsame und extreme Sandpisten bis zur Siedlung Eurong und von da aus nochmals 34 km über Schotterpisten. Die wesentlich schnellere Verbindung über den Strand konnten wir aufgrund der Flut nicht mehr passieren. Auf die Minute schafften wir es zur Fähre. Erleichtert fuhren wir bei Sonnenuntergang auf die leere Ladefläche der Barkasse, die nach uns direkt die Rampe hochfuhr und ablegte. 

Touris festgefahren im tiefen Sand.

Unser Fazit: in jedem Fall zwei Tage auf Fraser Island verbringen mit einer Übernachtung in Eurong. So kann man den Lake McKenzie in Ruhe genießen und am zweiten Tag auch die Champagner Pools noch besuchen. Dafür hatte die Zeit für uns nicht mehr gereicht.


In Rainbow Beach, wo wir übernachtet hatten, ist der Besuch der Düne "Carlo Sandblow" zum Sonnenunergang hin sehr empfehlenswert.


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