Die kleine Insel mit dem gesunden Mix aus britischem Flair und südländischem Charme hat uns direkt begeistert. Malta überzeugt durch Vielseitigkeit und mildem Klima auf ganzer Linie.
Die seit dem 19. Jahrhundert britische Kolonie, wurde 1964 eine eigenständige Republik sowie parlamentarische Demokratie. Seit 2004 gehört Malta der Europäischen Union an. Englisch ist einer der beiden Amtssprachen (neben Maltesisch), gefahren wird very british auf der linken Seite. Die Buchung unseres großen Autos für 6 Personen hatte nicht geklappt, so dass wir kurzerhand mit zwei Autos über die Insel tourten. Der kleine Fiat Cinquocento war unser Frauenauto. Malta war für uns eigentlich nur als Stop-Over auf dem Weg nach Ägypten gedacht, aber Corona hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht. Eine Einreise nach Ägypten war nicht möglich, während der Flug nach Malta bestehen blieb. Kurzerhand haben wir eine 10-tägige Resie durch Malta geplant und eine wunderschöne Zeit dort verbracht. |
Die ersten Nächte haben wir in Valetta, der pulsierenden Hauptstadt Maltas verbracht. Valetta hat sich zu einer Kulturmetropole mit vielen Szenelokalen, Theatern und Straßencafes entwickelt; 2018 wurde Valetta sogar zur europäischen Kulturhauptstadt ernannt.
In Valetta finden sich zudem eine ganze Reihe kleiner Boutiquehotels, entstanden in alten Gemäuern. Wir haben mit dem Rosselli ebenfalls in einem dieser wunderschönen Hotels mit integriertem Innenhof direkt im Zentum gewohnt. Das Gebäude des Hotels stammt aus dem 17. Jahrhundert, welches einst einem Mitglied des Malteserordens gehörte. Es verbindet barocke Architektur mit modernen Einrichtungen. Traumhaft!
Valetta ist eine Barockhauptstadt wie aus einem Guss. Der Großmeister Jean Parisot de la Valette (Namensgeber von Valetta) ließ die Stadt als Siegesdenkmal am Reißbrett planen. Gewaltige Stadtmauern umringen es, ritterliche Paläste werden noch heute von Ministerien, dem Minister- und dem Staatspräsidenten genutzt. Kein einziger hässlicher Neubau trübt das Stadtbild, am Freiheitsplatz glänzt das moderne vom Star-Architekten Renzo Piano entworfene Parlamentsgebäude seit 2017.
Die Innenstadt lässt sich wunderbar zu Fuß erkunden. Temperaturen von 25°-30°C und Sonnenschein lassen uns vergessen, dass wir hier in den Herstferien sind.
Blick auf die mächtige Stadtbefestigung von Valetta.
Unser Weg führte uns weiter in die Upper Barrakka Gardens, eine öffentliche Parkanlage in Valetta. Sie befindet sich am höchsten Punkt der Stadtbefestigung auf der St. Peter and St. Paul Bastion und bietet einen hervorragenden Ausblick auf den Grand Harbour. Im Schatten der Bäume lassen sich die heißen Mittagstemperaturen um die 30°C gut aushalten.
Zahlreiche Chillplätze laden ein zum Verweilen.
Schöne Aussicht auf den Hafen.
Sehr lohnenswert und für kleines Geld (etwa 4,65 € pro Person) empfiehlt sich eine Fährfahrt zum gegenüberliegenden Hafen und wieder zurück, ein wunderschöner Sonnenuntergang ist garantiert.
Valetta ist einzigartig und mit keiner anderen Hauptstadt Europas vergleichbar. Die hellen Häuser, schmalen Gassen und vielen, gut erhaltenen Festungsanlagen sowie klassischen englischen Telefonzellen ergeben ein unbeschreibliches Stadtbild.
Unsere nächste Station war Mdina im Landesinneneren von Malta. Für 5 Nächte hatten wir uns über booking.com ein sehr uriges und großes Haus mitten im Zentrum von Mosta (nur wenige Kilometer entfernt von Mdina) gemietet; mit Dachterrasse inklusive toller Aussicht und privatem Pool.
Schöne Unterkünfte zu erschwinglichen Preisen gibt es reichlich auf der kleinen Insel.
Beeindruckend ist die Maria Himmelfahrt Kirche, auch bekannt als Rotunde von Mosta.
Weitaus bekannter und ein definitives must-see ist die aus "Games of Thrones" bekannte Stadt Mdina, auch Stadt der Stille genannt. Denn in der kleinen von Festungsmauern umgebenen Stadt mit nur knapp 400 Einwohnern gibt es keinen Autoverkehr. Hier geht es ruhig und beschaulich zu und wenn man durch die kleinen Gassen der Stadt läuft, hat man teilweise das Gefühl, ein paar Jahrhunderte ins Mittelalter zurückversetzt zu sein.
Häufig spricht man hier auch von einer der schönsten ummauerten Städte Europas. Der große und gepflegte Burggraben sowie das große barocke Stadttor - das Main Gate - als Zugang zur Altstadt rauben Besuchern bereits den Atem.
Wer die historische Stadtmauer durchschreitet, wird vom ersten Augenblick fasziniert sein von der Atmosphäre, dem Flair und den kulturellen Schätzen. Eine Mischung aus barocker Architektur und mittelalterlichen, geschichtsträchtigen Bauwerken. Immerhin blickt Mdina auf über 4.000 Jahre Geschichte zurück. So lebte der Apostel Paulus hier für einige Monate, nachdem er Schiffbruch erlitten hatte, und brachte so das Christentum nach Malta.
Ein gemütlicher Spaziergang lohnt sich allemal, entdeckt man zahlreiche kleine, versteckte Innenhöfe und idyllische Grünanlagen und Häuser mit den für Malta so typischen bunten Fenstern und Holzbalkonen. Nette Cafés und gute Restaurants laden zudem zum Verweilen ein.
Mdina liegt nur eine Autofahrt von etwa 25 Minuten entfernt von Valetta und bietet eine grandiose Aussicht über die Insel Malta.
St. Peter`s Pool ist eine insbesondere bei jungen Leuten beliebte kleine Bucht. Nicht ganz leicht zu finden, denn ausgeschildert ist auf dieser Insel fast nichts. Insbesondere Einheimische wagen hier den waghalsigen Sprung kopfüber und mit bewundernswerter Akrobatik in den kleinen, natürlichen Pool. Infrastruktur ist keine gegeben, Parkgebühren wurden aber auch nicht erhoben. Dies war sicher den Corona-Umständen zu verdanken. Aus unserer Sicht eine tolle Lokation mit viel Aktion.
Unter normalen Umständen finden sich hier deutlich mehr Sonnenanbeter ein.
Immer wieder ein tolles Spektakel, wenn die Einheimischen sich kopfüber in die Tiefe stürzen.
Wer auf dem Weg zu St. Peter`s Pool ist, sollte unbedingt einen kurzen Halt in dem kleinen verschlafenen Fischerdorf Marsaxlokk an der Süd-Ost-Küste Maltas einlegen und einen Spaziergang entlang des Hafens mit den vielen bunten Fischerbooten unternehmen. Der Name Marsaxlokk stellt eine Kombination aus dem arabischen Wort "Marsa", also Hafen, und dem maltesischen Wort "xlokk", auf deutsch "Südwind" dar.
Einer der wohl schönsten Strände Maltas ist Gnejna Bay, idyllisch gelegen in einer kleinen geschützten Bucht im Westen der Insel. Eine Auszeit am Strand sollte man sich hier definitiv gönnen.
Popeye Village ist die Filmkulisse des Musicals „Popeye“ aus dem Jahr 1979 und heute ein kleiner Wasser-und Freizeitpark sowie eine beliebte Bucht zum Ankern. Der Park macht einen in die Jahre gekommenen Eindruck, bietet aber von oben eine herrliche Aussicht auf die verspielten süßen Holzhütten. Als Fotospot lohnenswert und einzigartig.
Mein persönliches Highlight ist immer wieder das Mieten eines privaten Motorbootes. Wo immer sich uns diese Gelegenheit bietet, ergreifen wir sie. Hier auf Malta, ebenso wie in Griechenland, ist das Mieten auch ohne Motorboot-Führerschein zulässig. Nach Erledigung der Formalitäten und einer 5-minütigen Einweisung ging es dann auch schon los.
Wir haben ein Boot für 6 Personen mit Sonnendach bei bluewaves watersports angemietet. Ich kann nur empfehlen, das Boot für den ganzen Tag zu mieten (Kosten liegen bei 280,- € zzgl. Benzinverbrauch). Die 4 Stunden bei einem halben Tag erlauben es einem kaum Strecke zu machen. Mit dem vollen Tag hatten wir die Möglichkeit, die blaue Lagune auf Malta anzusteuern sowie ganz Gozo zu umrunden und immer wieder an schönen Abschnitten zum Schwimmen und Schnorcheln zu ankern. Vom Bootsverleih hatten wir eine gute Seekarte mit auf den Weg bekommen mit vielen guten Tipps sowie einem schönen Stopp für die Mittagspause. |
Natürlich wollen alle mal ans Steuer! Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei etwa 30 Knoten.
Die Wassertemperatur beträgt selbst in den Herbstferien noch 26°C.
Das Ankern an wunderschönen und vesteckten Buchten macht den Tag perfekt.
Unbedingt mit auf dem Programm stehen sollte ein Tagesausflug auf die Nachbarinsel Gozo, die kleine Schwester Maltas. Unkompliziert kann man von früh Morgens bis spät Abends mit der Autofähre übersetzen (Pkw inkl. Fahrer kosten hin und zurück 15,70 €). Für Gozo empfiehlt es sich definitiv, mobil zu sein. Es gibt Viel zu entdecken, doch die Entfernungen sind teilweise recht groß.
Das wohl bekannteste Highlight auf Gozo ist das Azure Window, ein durch Umwelteinflüsse entstandenes Felsentor im Westen der Insel (vor der Ortschaft San Lawrenz). Es war etwa 100 Meter lang und 20 Meter hoch. Am 8. März 2017 stürzte das Felsentor während eines Sturms vollständig ein. Die aus Korallenkalk zerklüftete Küste ähnelt einer Mondlandschaft und ist dennoch einen Besuch wert.
Das Azure Window damals und heute.
Festes Schuhwerk ist hier ratsam.
Nicht weit entfernt findet man den Inland Sea - auf maltesisch Il-Qawra - ein natürlich entstandener Salzwassersee, der über einen Tunnel mit dem Mittelmeer verbunden ist.
Von San Lawrenz erreicht man den See über eine Straße, die in Richtung des Azure Windows ausgeschildert ist. Diese endet an einem Parkplatz, der See befindet sich etwa 150 Meter östlich des ehemaligen Azure Windows, dazwischen befindet sich die 1963 erbaute kleine Kirche Chapel of St. Anne.
Um den See herum haben örtliche Fischer ihre Hütten erbaut. Mehrere Stege führen in den See, da der Strand recht grob und steinig ist. Der Eingang zum Tunnel von der Meerseite wird wegen des tiefblauen Wassers davor und innen Ghar iz-Zerqa (blaue Höhle) genannt. Das Schwimmen hier ist wirklich sehr schön, auch wenn die Infrastruktur etwas einfach ist.
Blick durch den Tunnel.
Ramla Bay ist der größte Sandstrand von Gozo. Mit Bambus und Tamarisken bewachsene Dünen umrahmen die Bucht. Eine geniale Aussicht auf diesen Strand bietet sich, wenn man den Berg am Ende des rechten Strandes hinauf wandert oder mit dem Auto hinauffährt.
Einer bei Touristen beliebter Fotospot.
An der Nordküste von Gozo befinden sich an der Xwejni Bay direkt an den Klippen die bei Touristen sehr bekannten Salzpfannen, welche in unregelmäßiger Schachbrettform angeordnet sind. Hier wird tatsächlich seit der Römerzeit Salz gewonnen. Heute sind noch ca. 300 Salinen in Betrieb, die zwischen Mai und September bewirtschaftet werden.
Das Meerwasser wird in die Mulden gespült, wo es langsam verdunstet. Zurück bleibt Salz.
Gozo zeigt sich sehr vielseitig und schön, so dass es sich anbietet, hier auch 1-2 Nächte zu bleiben. Schöne Unterkünfte gibt es allemal. Uns fehlte hier leider die Zeit für.