Wir hatten eigentlich schon unseren Jahresurlaub für den Herbst 2016 mit einer Reise in die USA gebucht, als Eurowings ihre neue Route vom Airport Köln Bonn nonstop nach Dubai mit unschlagbar günstigen Preisen neu ins Programm aufnahm, 99,- € pro Strecke! Als wir dieses Angebot auch für den Zeitraum unserer Osterferien fanden, haben wir zugeschlagen. Für die Arabischen Emirate die perfekte Jahreszeit, wird es doch zum Sommer hin mit über 40°C unerträglich heiß.
Wie so oft bei Flügen in östlicher Richtung hatten wir einen Nachtflug und kamen um 2 Uhr mitten in der Nacht in Dubai an. Unsere 10-tägige Rundreise führte uns von Dubai über Abu Dhabi nach Al-Ain, weiter durch den Oman und zurück nach Dubai.
Unsere Tour begann in Abu Dhabi, wo wir ein tolles Appartment im Novotel mit early-check-in gebucht hatten, so dass wir bei Ankunft um 6 Uhr morgens die Ersten am fantastischen Frühstücksbuffet waren und uns danach nochmal kurz schlafen gelegt haben. Später ging es an einen der vielen schneeweißen Sandstrände zum Baden und Entspannen. Die Wassertemperatur betrug 23°C und die Außenluft Ende März 27°C. Just perfekt!
Frisch erholt stand abends bei noch immer lauen 23°C für uns der Besuch der berühmten Scheich-Zayid-Moschee auf dem Programm, eine der größten Moscheen weltweit. Scheich Zayed bin Sultan Al Nahyan, der Gründer der VAE, hatte für diese Moschee die Vision, architektonische Stile aus verschiedenen muslimischen Zivilisationen einfließen zu lassen. Ein Zufluchtsort, der einladend und inspirierend ist und so die kulturelle Vielfalt feiert. Die Architekten dieses Gebetshauses waren Briten, Italiener und Emirati. Das Ergebnis auf dem rund 56 Hektar großen Gelände ist beeindruckend. Der Eintritt ist kostenfrei.
In der Moschee wird die Politik der offenen Tür praktiziert, was täglich bis zu 55.000 Betende und Besucher anzieht. Grundsätzlich besteht eine strenge Kleiderordnung. Männer dürfen die Moschee nur in langen Hosen und Shirts mit mindestens kurzen Ärmeln besuchen. Das galt jedoch noch nicht für unsere drei Jungs (im Alter zwischen 5 und 12 Jahren).
Für Frauen (und auch unsere 15-jährige Tochter) sind die Regeln etwas strenger. Die Kleidung muss weit sein, also nicht eng anliegend. Kopf (Haare), Arme und Beine müssen bedeckt sein. Sehr unkompliziert wird Frauen im Untergeschoss kostenfrei (mit Ausweis als Pfand) Bekleidung zum Überziehen ausgehändigt, die sogenannte Abaya. Dass die natürlich nicht gerade nach Perwoll riecht, steht auf einem anderen Blatt. |
Im Inneren findet man verschiedenste Marmor-Sorten, massenhaft aus Blattgold gefertigte Verzierungen sowie den größten Kronleuchter der Welt, der zum Großteil aus Kristallen der Traditionsfirma Swarovski besteht. Ein wahres Mekka für Fotografen.
Auf dem Weg nach Al-Ain an der Grenze zum Oman ließen wir es uns nicht nehmen, einen kurzen Stopp in der wunderschönen Rub al Khali Sandwüste zu machen. Auf einer Fläche von etwa 700.000 m² zieht sie sich durch die arabische Halbinsel und ist die größte Sandwüste der Welt. Gelb-orangener Sand soweit das Auge reicht.
Kurzes Fahrtraining für die Kids
Al-Ain ist eine alte Oasenstadt an der ehemaligen bedeutsamen Karawanenroute von den VAE zum Oman. Mit einer der weltweit ältesten und durchgängig bewohnten Siedlungen (aktuell ca. 630.000 Einwohner) nimmt Al-Ain seit 2011 den Status als UNESCO Weltkulturerbe ein. Auf dem Jabeel Hafeet, dem „Hausberg“ der Stadt, auf 1350 m Höhe lag unser Mercure Grand Jebel Hafeet Hotel.
Einst das luxuriöse Anwesen eines Scheichs mit großer Poollandschaft inkl. 3 Wasserrutschen, einer Minigolfanlage, einer Sommerrodelbahn und Wasserspielplatz. Bei 30°C (etwa 3-4°C weniger als unten im Tal) genossen wir über Ostern all diese Annehmlichkeiten ausgiebig.
Nach 2 Nächten ging es für uns weiter gen Oman. Der Grenzübergang zum Oman liegt unmittelbar an der Stadt und ist leicht zu finden. Der Grenzübertritt mit Beantragung der Visa lief sehr bürokratisch und langsam. 180 Dirham (etwa 45,- €) mussten wir auf arabischer Seite zahlen, 30 Omanische Rial (etwa 69,-€) als Visa-Gebühr für die Einreise in den Oman. Die Formalitäten in den Grenzbüros hatte ich für uns als Familie vorgenommen, was zumindest auf der Seite des Oman augenscheinlich zu leichten Irritationen führte. Im Oman ist die Frau noch immer dem Mann untergeordnet. weiter zum Oman
Zurück in Dubai haben wir unsere Penthouse Suite im 34. Stock mit 160 m² Wohnfläche (4 Schlafzimmer, 5 Bäder, Küche, Wohnzimmer) im Dubai Novotel Al Barsha bezogen. Können wir auf ganzer Linie empfehlen, auch von der Anbindung an die Metro direkt vor der Tür. Ein weiteres fensterloses Zimmer, welches ich als Koffer- und Kinderwagenstauraum deklarierte, entpuppte sich als Angestelltenzimmer! Es verfügte immerhin über ein kleines Bad mit Dusche, aber kein Bett oder Ähnliches.
Die Kinder hatten in jedem Fall viel Spaß in unser Unterkunft. Der Flur war so groß, dass sie dort Fußball spielen konnten. Vom Pool auf der 7. Etage aus hatte man einen tollen Blick auf den Burj al Arab.
Die sagenhafte Dubai Mall mit einem riesigen Aquarium (inkl. Haien), einem Spielzeugladen der Superlative und sogar einer Schlittschuhbahn.
Ber Besuch des Burj Khalifa durfte natürlich nicht fehlen. Seit 2010 ist er das höchste Gebäude der Welt. Mit einem Eintrittsticket (ca. 35,- €/Person) kann man auf die Aussichtsplattformen der 124./125. Etage hinauffahren. In nur 55 Sekunden wird man mit einer Geschwindigkeit von 10 Meter pro Sekunde (36 km/h) auf 456 m Höhe gefahren und kann die 360° Aussicht genießen.
Geworben wird für die Aussicht "At the top" mit der Ausage, dass der Burj Khalifa so groß ist, dass man den Sonnenuntergang am Fuße des Gebäudes sehen kann, mit dem Fahrstuhl bis zur Spitze fahren und dann den Sonnernuntergang gleich nochmal bewundern kann.
Blick von oben auf den See, in dem die fantastaschen Wasserspiele allabendlich stattfinden.
Auf keinen Fall entgehen lassen sollte man sich die Altstadt Dubais. Es ist keine 200 Jahre her, da war Dubai ein kleines Fischerdorf mit vielleicht 1.000 Einwohnern. Rund um den Dubai Creek kann man dieses arabische Flair noch ein wenig erleben. Über den etwa 14 km langen Meeresarm des Persischen Golfs pendeln kleine Abras - motorbetriebene Boote - zwischen den Stadtteilen Deira und Bur Dubai. Der Kontrast zur supermodernen Hochhauslandschaft könnte nicht größer sein. Die Fahrt mit dem Abra ist unkompliziert. Gezahlt wird der kleine Betrag von etwa 1,- € pro Person während der Fahrt.
Auf der anderen Seite gibt es den Spice Souk und den Gold Souk zu erkunden. Fantastische Goldarbeiten mit mind. 22 Karat werden hier nach Gewicht verkauft. Es ist durchaus üblich, den eigenen Schmuck in die Waagschale zu legen und gegen neuen, anderen Schmuck einzutauschen. Günstiger und schöner kann man echten Goldschmuck nicht erwerben. Die Emiratis tragen in der Regel viel Goldschmuck. Dies stellt auch kein Sicherkeitsproblem dar, da man sich stets sicher fühlen kann.
An unserem letzten Tag haben wir uns einen Hummer mit Fahrer für eine Wüstensafari gemietet, um die Sandwüste mal anders zu erkunden. In rasantem Tempo flog unser Wagen die Dünen hoch und runter, bis uns einer nach dem anderen übel wurde und wir erstmal für ein Fotoshooting gehalten haben. Unbeschreibliche Aussichten! Anschließend haben wir unser Transportmittel erstmal gewechselt.
Fazit: Diese Stadt ist immer wieder eine Reise wert und verändert sich in rasantem Tempo. Wem sich die Gelegenheit im Rahmen eines Stop-Over bietet, sollte durchaus 2-3 Nächte einplanen.