Petramythenumwobene Felsenstadt der Nabatäer in der Wüste | Wadi Rumdas UNESCO-Weltkulturerbe bekannt aus vielen Filmen | Unterwegsin Amman, am Nebo und in archäologischen Stätten |
Im Januar 2019 ging es für Marcus und mich für ein paar Tage nach Jordanien. Ryan Air hatte ab Frankfurt-Hahn (oder Hunsrück-Hahn, wie wir es richtigerweise nennen) als Direktflug nach Aqaba unschlagbar günstige Flüge im Angebot. Nachdem wir lediglich einen Monat vorher nur wenige Kilometer weiter ebenfalls am Roten Meer in Eilat auf israelischer Seite gewesen waren, standen wir nun auf der anderen Seite des Zauns. Und das im wahrsten Sinne, denn wir waren dabei, unsere für ein Jahr in Israel lebende Tochter an der Grenze in Empfang zu nehmen und gemeinsam mit ihr ein paar schöne Tage zu verbringen.
jordanisch-israelische Grenze
Die Grenzkontrollen verliefen glücklicherweise ohne Probleme und wir machten uns auf den Weg nach Petra über den King`s Highway, einer uralten Handelsstraße bekannt aus römischer Zeit als Weihrauchstraße zwischen Aquaba und Petra. Die Autovermietung in Jordanien war sehr unkompliziert (alles erfolgte auf der Kühlerhaube des Leihwagens auf dem Parkplatz vor dem Flughafen) und die Straßen sind gut ausgebaut. Die Menschen waren sehr freundlich und "Welcome to Jordan" sollte unser immer gegenwärtiger Begrüßungsspruch bleiben.
Für uns ging es auf direktem Weg zur mythenumwobenen Felsenstadt Petra, wo wir eine Nacht im Petra Guest House direkt am Eingang zum Nationalpark verbrachten. Das Hotel liegt fußläufig zum Eingang und ist zudem sehr schön in den Felsen reingebaut. Das üppige Frühstück war ausgezeichnet.
Baden im Toten Meer ist immer wieder eine faszinierende Angelegenheit. Mit 428 m unter dem Meeresspiegel ist man hier nicht nur am tiefsten Punkt der Erde, sondern aufgrund des Salzgehaltes von 30% schwimmt man quasi schwerelos. Man kann nicht untergehen, und das ist einzigartig!
Das Tote Meer hat keinen Abfluss. Im trockenen Wüstenklima verdunstet das Wasser, wobei Mineralien, Salze und anderes zurückbleiben und sich im Toten Meer anreichern. Durch den Zufluss von Jordanwasser und den Entzug von Verdunstungswasser pegelt sich die Höhe des Wasserspiegels ein. Der hierdurch entstehende mineralreiche, schwarze Schlamm wird für therapeutische und kosmetische Behandlungen in den Urlaubsorten des Gebietes genutzt.
Wir haben im Ramada Resort Dead Sea übernachtet, welches einen schönen eigenen Strandzugang zum Toten Meer mit Infrastruktur besitzt. Duschen sind nach dem Schwimmen im salzhaltigen Wasser sehr wichtig. Bei nur kleinen Verletzungen kann es auf der Haut schon arg brennen. Vorher also keinesfalls rasieren!
Früh morgens sind wir von unserer Unterkunft am Toten Meer als erstes zur Taufstelle Jesu in Bethanien aufgebrochen; an dieser Stelle soll Jesus von Johannes getauft worden sein. Ob dies historisch nun auf jordanischer oder israelischer Seite passierte, darüber streiten sich die Experten. Al-Maghtas, arabisch für "die Taufstätte", ist eine archäologische Fundstätte in Jordanien und wurde 2015 in das UNESCO Weltkulturerbe aufgenommen.
Das Gelände umfasst eine Wadi-Einmündung und den sogenannten Elijahügel am Ostufer des Flusses Jordan und eine Vielzahl von Fundstätten. Es liegt nahe einer antiken Straße, welche Jerusalem über Jericho durch eine Furt im Jordan mit dem Transjordanland verband, wo die biblische Stätte Madaba, der Berg Nebo und der Königsweg lagen.
Die neu errichtete Johanneskirche und die Taufstätte
Wegen der strategischen Lage war der Bereich dieser Taufstelle bis 1994 gesperrt und vermint. Der Jordan bildet hier die Grenze zwsichen Jordanien und Israel und wird deshalb auch heute noch auf beiden Seiten stark militärisch bewacht. Mit Maschinenpistolen geschulterte Soldaten sind allgegenwärtig.
Der Besuch von Papst Johannes Paul II. auf seiner Jordanienreise im Jahr 2000 hat stark dazu beigetragen, dass diese Taufstelle neben der israelischen Taufstelle offiziell als Pilgerstätte vom Vatikan anerkannt wurde.
Bei unserem Besuch führte der Jordan stark Hochwasser, so dass der Zugang nur eingeschränkt möglich war. Das Taufbecken stand komplett im Wasser und war auch nicht zugänglich. Auf der gegenüberliegenden Seite in Israel trotzte man dem Hochwasser und stieg dennoch todesmutig in das braune, aufgewühlte Jordanwasser, um sich der Taufe zu unterziehen.
Die karge Wüstenlandschaft Jordaniens ist weitläufig, einsam und doch wunderschön. Das Reisen in diesem freundlichen Land ist einfach und unkompliziert. Mehr zur quirligen Hauptstadt Amman und zu Sehenswürdigkeiten auf dem Weg zwischen Amman und Aquaba liest du unter Unterwegs.