Amman, die quirlige Hauptstadt von Jordanien, ist eine moderne Stadt mit zahlreichen antiken Ruinen. Eine Stadt voller Kontraste, traditionell und doch modern.
Auf der Anhöhe Jabal al-Qala'a findet man die historische Zitadelle mit den Säulen des römischen Herkulestempels und der Umayyad-Palastanlage aus dem 8. Jahrhundert, die für ihre große Kuppel bekannt ist. Auf einer anderen Anhöhe in der Innenstadt befindet sich das steinerne römische Amphitheater aus dem 2. Jahrhundert, das 6.000 Sitzplätze umfasst und in dem gelegentlich Veranstaltungen stattfinden. Letzteres haben wir besucht. Allerdings soll an dieser Stelle erwähnt sein, dass im Gegensatz zum Rest des Landes, der Verkehr in dieser 4-Millionenstadt laut und extrem ist und aufgrund der Beschilderung fast ausschließlich in arabischer Schrift, muss man mit viel Instinkt und der Himmelsrichtung nach fahren.
Das Amphittheater wurde in den 1950er und 1960er Jahren restauriert und wird heute für Festivals und Ähnliches genutzt. Auf dem Platz davor kommen viele Familien zusammen, genießen das schöne Wetter und die Kinder spielen ausgelassen. Eine sehr schöne Atmosphäre.
Von hier aus erkundeten wir zu Fuß die Altstadt. Am Straßenrand wurden frische Obstsäfte und viel frsiches Obst verkauft. Sehr lecker!
Der dichte Verkehr und das allgegenwärtige Dauerhupen der Autos ließen uns beim Verlassen dieser Metropole jedoch regelrecht aufatmen.
Von Amman haben wir uns auf den Weg zu der etwa 35 km südwestlich gelegenen Stadt Madaba gemacht, die Stadt der Mosaiken. In byzantinischer Zeit gab es mehr als ein Dutzend Kirchen mit farbigen Mosaikböden. Das spektakulärste Mosaik ist eine aus 2,3 Millionen Steinchen zusammengesetzte Landkarte von Palästina aus der zweiten Hälfte des 6. Jahrhunderts nach Christus. Es ist einer der kostbarsten Kunstschätze Jordaniens und befindet sich in der griechisch-orthodoxen St.-Georg-Kirche.
Das etwa 16 x 6 Meter große Bodenmosaik ist die älteste im Original erhaltene kartographische Darstellung des sogenannten Heiligen Landes und insbesondere Jerusalems aus dem 6. Jh.
Erst 1996 wurde, unter anderem aufgrund dieser Mosaiklandkarte, nach einem Taufplatz im Wadi al-Kharrar vorsichtig gegraben. Klar war zumindest, dass man auf dem Gebiet der jordanischen Gemeinde Bethanien suchen musste. Im Johannes-Evangelium Kapitel 1, Vers 28 steht: „Dies geschah in Bethanien, auf der anderen Seite des Jordan, wo Johannes taufte.“ Und tatsächlich wurden die Ausgräber fündig. Zisternen kamen ans Tageslicht, die auch als Taufbecken gedient haben konnten. Eine neue Pilgerstätte war geboren. siehe Taufstelle Jesu
Nebo ist jener Berg, von dem aus Moses das gelobte Land sehen durfte, aber sterben musste, ohne es selbst je betreten zu haben. Der Berg Nebo mit einer Höhe von 808 m bietet eine Aussicht in das Jordanland, auf das Tote Meer und nach Israel.
Im 7. Jahrhundert war der Gipfel des Nebo ein vielbesuchtes Ziel von Pilgern. Von der ursprünglichen Kirche sind allerdings nur wenige Reste übrig – Steinblöcke und Teile des Mosaikbodens.
Die heutige Kirche auf dem Nebo ist seit 1932 im Besitz des katholischen Franziskanerordens. In ihr werden Mosaiken mit Jagdszenen, Löwen und Gazellen ausgestellt.
Unsere Fahrt führte uns weiter nach Umm er-Rasas, eine archäologische Stätte mit Ruinen aus römischer und byzantinischer Zeit vom Ende des 3. bis 9. Jahrhunderts. Bislang wurde hier nur ein kleiner Teil einer Siedlung ausgegraben, welche aber schon durchaus eindrucksvoll ist. Wir waren mal wieder die einzigen Touristen hier, obwohl die Parkplatzanlage riesig dimensioniert ist. Vermutlich repräsentiert die Fundstätte auch die im Alten Testament erwähnte Stadt Mephaat.
Seit 2004 gehört Umm er-Rasas zum UNESCO Weltkulturerbe.