San Cristóbal ist die östlichste der Galápagos-Inseln. Hier liegt die Hauptstadt des Galápagos-Archipels, Puerto Baquerizo Morena mit etwa 5.500 Einwohnern.
San Cristóbal war die erste Insel, die wir auf den Galápagos-Inseln betreten haben. Diese eher ruhige und dünn besiedelte Insel besticht vor Allem durch seine Seelöwen. Sie tummeln sich am Strand, schlafen auf den Holzbänken, suchen sich schattige Plätze und liegen an den Hafenstegen rum. Wir hatten zwar lediglich eine Nacht gebucht, aber mit Ankunft der Frühmaschine aus Guayaquil und der Überfahrt erst am darauffolgenden Nachmittag blieb uns ausreichend Zeit zur Erkundung der Insel auf eigene Faust. Der Flughafen liegt fußläufig zur kleinen Stadt. Nachdem wir ins Hostal Romy eingecheckt und unser Gepäck abgegeben hatten, machten wir uns auch direkt mit Badesachen im Gepäck zu Fuß auf Erkundungstour. |
Willkommenschild auf San Cristóbal
Die Wege auf der Insel sind überschaubar und so landet man schnell am großen Dorfplatz mit dem in ganz Ecuador so beliebten Schriftzug der Insel. Ein Foto ist hier obligatorisch.
nett angelegte Hafenpromenade
Entlang der kurzen Küstenpromenade findet man rund um den Hafen vor allem Hotels bzw. Hostels, Restaurants, Tour-Anbieter und kleine Souvenirläden. Es ist zwar touristisch, aber dennoch sehr ruhig und entspannt. Wir haben an beiden Tagen Touren auf eigene Faust gemacht, so dass keine zusätzlichen Kosten anfielen.
Am Westende der großen Hafenbucht beginnt ein kurzweiliger Wanderweg gleich hinter dem Informationszentrum. Hier wird die Entstehung der Inseln erklärt und man bekommt einen Einblick über Flora und Fauna. Der Rundweg führt zuerst auf eine Anhöhe und zur vorgelagerten Küste im Westen. Der Weg zum Tijeretas-Aussichtspunkt wurde nach den vielen Fregattvögeln (tijeretas) benannt, die man hier beobachten kann.
Von hier aus führt der Weg zu einer kleinen Bucht, wo man sehr schön schnorcheln kann. Ein kleiner Steg über die Felsen und eine Steintreppe bilden den Einstieg in diese Bucht. Direkt darunter erstreckt sich das felsige Riff, das neben einer Unzahl von Fischen auch Seelöwen und Meeresschildkröten anzieht. Der Rundweg führt im Weiteren vorbei an der bekannten Charles-Darwin-Statue und endet schließlich am Playa Punta Carola, einem idyllisch gelegenen Sandstrand. Eine große Zahl von recht zutraulichen Seelöwen verweilt hier am Strand und lässt sich durch die vielen Badenden nicht stören. Der Weg ist insgesamt sehr nett angelegt und auch mit Flip Flops machbar. Mit 1-2 Badestopps sollte man schon wenigstens 3 Stunden einplanen. |
Entspannte Seelöwen am Playa Punta Carola.
Unvergessliche Bademomente sind hier garantiert.
Man wird angehalten, einen Abstand von 1,50 m zu den Tieren zu halten. Gar nicht so einfach mit den neugierigen und verspielten Seelöwen, die einem insbesondere im Wasser schon mal sehr nah kommen. Unvergessliche Badeerlebnisse sind hier gewiss.
So zahlreich wie die Seelöwen sind auch die Iguanas überall an den Stränden und am Hafen vertreten und liegen meist in der Sonne rum. Die Meeres-Eidechsen erinnern an Geschöpfe aus einer längst vergangenen Zeit. Sie sind die einzigen Echsen, die nicht nur schwimmen können, sondern sich ihre Nahrung auch im Meer suchen. Dafür tauchen sie ab und fressen das Seegras von den Felsen ab.
10 Minuten Fußmarsch wieder in Richtung Zentrum liegt der ebenfalls sehr schöne Stadtstrand Playa Mann. Hier ist aufgrund der Nähe zur Promenade allerdings deutlich mehr los.
Am nächsten Morgen ging es gleich nach dem Frühstück zum Playa Loberia, der etwa 3 km südlich der Stadt hinter dem Flughafen liegt. Wir haben uns für 5 USD fahren lassen und eine feste Uhrzeit zum Abholen ausgemacht, um möglichst viel Zeit am Strand verbringen zu können. Die Zuwegung zum Strand mit den Mangroven ist einfach malerisch. Da der Strand nicht ganz so zentral gelegen ist, waren wir anfangs fast allein hier. Abgesehen von den zahlreichen Seelöwen.
Wunderschöne Zuwegung zum Playa Loberia.
Hier kann man bei Ebbe gut schnorcheln, das Riff am Ende der Bucht hält die starken Wellen draußen und so gibt es hier seichtes Wasser mit wenig Strömung. Bei Flut wechselt das allerdings. Die Wellen spülen dann über das Riff und die Strömung in der Bucht ist deutlich stärker.
Jede Menge Seelöwen sind hier zu finden, die sowohl in der Sonne brutzeln als auch im Wasser spielen. Beim Schnorcheln kann man neben vielen bunten Fischen mit ein wenig Glück auch Meeresschildkröten und Mantarochen sehen. Bei uns war das Meer etwas zu aufgewühlt zum Schnorcheln.
Am Strand kriegen wir auch zahlreiche Fregattvögel zu sehen. Sie sind vor allem für ihr erstaunliches Verhalten während der Brutzeit bekannt. Zu dieser Zeit blasen die Männchen den roten Sack an ihrer Kehle mit Luft auf. Diese fleischigen, leuchtend roten Ballons dienen dazu, den Weibchen zu zeigen, dass das Männchen gesund und vital ist. Wir sind vor Allem beeindruckt von ihrer Größe! |
Unser Fazit: San Cristóbal ist die Insel der Seelöwen mit unvergesslichen Erlebnissen mit diesen neugierigen Kaltschnäuzern, die wir nicht missen wollen und auf keiner der anderen Inseln so erlebt haben.
Sehr beliebte kostenpflichtige Touren auf San Cristóbal sind die 360-Grad-Tour sowie - insbesondere für Taucher - eine Tagestour zum Kicker Rock. Informationen zum Tourenangebot gibt es hier.
Bei dieser Tour wird die ganze Insel San Cristóbal einmal umrundet und an verschiedenen Spots Halt gemacht. Insgesamt werden 5 verschiedene Stopps eingelegt: Kicker Rock, Punta Pitt, Bahia Sardina, Rosa Blanca und Punta Pucuna (in Anhängigkeit des Touranbieters auch weitere).
An einigen Spots kann man schnorcheln, an manchen an Land die Gegend erkunden und wieder an anderen vom Boot aus die Seevögel beobachten. Unterwegs begegnet man mit etwas Glück Delfinen, Meeresschildkröten oder Mantarochen.
Die 360-Grad-Tour gehört zu den beliebtesten Touren auf San Cristóbal. Die Kosten für diesen ganztägigen Bootsausflug inkl. Snacks / Mittagessen und Getränken liegen bei etwa 190 USD pro Person.
Der Kicker Rock, von den Einheimischen auch Leon Dormido genannt ("schlafender Löwe" ), ist eines der beliebtesten Fotomotive im Archipel. Begehen kann man diesen 150 Meter hohen Monolithen nicht, aber er ist ein perfektes Ziel für Taucher. Im Gewässer rund um den Felsen herum werden häufig Hammerhaie gesichtet, sodass eine große Chance besteht, sie selbst aus nächster Nähe zu erleben. Zudem bietet die steile Felswand mit ihren Höhlen eine spektakuläre Kulisse unter Wasser. Auch andere Haie, Seelöwen, Meeresschildkröten, tropische Fische u.v.m. können vorbeischauen. Zum Abschluss wird noch ein abgelegener Strand zum Baden angefahren.
Die Kosten für diesen ganztägigen Bootsausflug inkl. Snacks / Mittagessen und Getränken liegen bei etwa 200 USD pro Person für Taucher (inkl. Tauchausrüstung), und 150 USD pro Person für Schnorchler.